Und schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ - hohe Zeit für mich den Blödmann des Monats zu küren.
Früher war alles besser.
In den amerikanischen Wahlkampf übersetzt, bedeutet der Spruch, daß in den seligen 1950 er Jahren Papa einen ganz normalen Job hatte und davon eine Familie gut leben konnte. Haus mit Garten, Autos für die Ehefrau und die Söhne, gutes Essen.
Muttern war natürlich Hausfrau wäre nie in die Verlegenheit gekommen mitarbeiten zu müssen, um die Familie über die Runden zu bringen.
Es war klar, daß es der Familie durch Papas ehrliche Arbeit immer besser gehen würde. Die Kinder würden sich einst ein noch größeres Haus und ein spektakuläreres Auto leisten.
Dagegen sieht der Trump-affine Wähler des Jahres 2016 dieses amerikanische Selbstverständnis ausgehöhlt.
Es wird nicht mehr besser. Das Geld reicht schon jetzt nicht. Man muß sparen, daß es quietscht und für die Blagen sieht es sogar noch düsterer aus. Gewaltige Studienkredite und wenig Aussicht nach dem College, der Uni in einen gut bezahlten sicheren Job zu rutschen. Stattdessen Praktika, mies bezahlte Halbtags- und Zusatzjobs.
Die Trumpets wissen auch, wieso heutzutage alles so schwierig geworden ist:
Das Land wird überschwemmt von Asiaten, Mexikanern, Schwarzen, Schwulen und Atheisten – die machen sich ungeniert überall breit. Konkurrieren um die guten Job, statt sich wie früher versteckt zu halten und/oder sich auch die minderen Billigjobs als Küchenhilfe oder Putzfrau zu konzentrieren.
Das Land wird überschwemmt von Asiaten, Mexikanern, Schwarzen, Schwulen und Atheisten – die machen sich ungeniert überall breit. Konkurrieren um die guten Job, statt sich wie früher versteckt zu halten und/oder sich auch die minderen Billigjobs als Küchenhilfe oder Putzfrau zu konzentrieren.
Diese ganzen lästigen Mitesser am großen amerikanischen Kuchen werden zu allem Übel auch noch von den Demokraten, den „liberal Media“ und er Washingtoner Korruptheit mit Privilegien und Sozialleistungen überschüttet.
Dagegen helfe nur die Wahl Trumps, der die vorlauten Emanzen, Homos und „Neger“ mal zur Raison bringt.
In der echten Realität stimmt es zwar, daß die amerikanische Bilderbuch-Mittelklassefamilie von 1950 finanziell schlecht dasteht, aber Schuld sind natürlich nicht Asiaten, Mexikaner, Schwarze, Schwule und Atheisten, sondern die Wirtschaftspolitik.
In Washington sorgen insbesondere die Republikaner mit der fatalen Trickle-Down- und Steuersenkungspolitik für rasanten Reichtumszuwachs des reichsten Prozents der Amerikaner, ohne daß die Mittelklasse-Amerikaner wie früher die Chance haben selber Millionär zu werden.
Ich zitiere aus einem SPIEGEL-Interview mit Robert Reich.
Diese Erkenntnis ist in diesem Blog nicht neu, daher mache ich es mir einfach und gebe sie diesmal in den Worten eines Berkeley-Profs wider.
(Reich,70, ist Professor für Politikwissenschaften an der University of California in Berkeley und zählt zu den einflussreichsten Intellektuellen der USA. Er war Arbeitsminister im Kabinett von Bill Clinton und ist mit Hillary Clinton seit Studientagen befreundet. Reich befasst sich seit Jahrzehnten mit dem Bedeutungsverlust der amerikanischen Mittelschicht.)
SPIEGEL:Wir sind auf dem Weg zurück in eine Klassengesellschaft?
Reich:Leider bewegen wir uns wirklich rückwärts, ja. Die Ungleichheit bei Vermögen wächst ständig, aber das noch größere Problem ist die Einkommensverteilung.
SPIEGEL: In den USA nimmt das oberste Prozent der Gesellschaft über 20 Prozent des jährlichen Gesamteinkommens mit nach Hause. Wie konnte es so weit kommen? Der Trend zeichnet sich doch seit Jahrzehnten ab.
Reich:Bei den Vermögen konzentrieren sich sogar über 40 Prozent beim obersten Prozent. Aber bislang wurde nichts gegen diese Entwicklung unternommen, weil wir sie einerseits nicht richtig verstanden haben und die Menschen andererseits immer neue Wege gefunden haben, sie auszugleichen. In den Siebziger- und Achtzigerjahren fingen die Frauen an zu arbeiten und brachten ein zweites Einkommen, ab den Neunzigerjahren haben die Menschen immer mehr Stunden pro Woche gearbeitet und zuletzt dann einfach Schulden gemacht.
SPIEGEL: Die Mittelklasse hat sich also über Jahrzehnte selbst belogen?
Reich:Genau, erst mit der Weltfinanzkrise hat die Öffentlichkeit gemerkt, was für ein riesiges Problem die Ungleichheit ist. Die Banken wurden gerettet, aber Millionen standen arbeitslos und ohne Reserven auf der Straße. Plötzlich dachten viele: Das Spiel ist manipuliert.
[…..]
SPIEGEL:Die meisten Amerikaner scherten sich bislang wenig um ihren Einfluss und die Bevorzugung der Reichen, solange sie das Gefühl hatten, es selbst und aus eigener Kraft nach oben schaffen zu können.
Reich:Ja, und das hat sich geändert. Früher sagten die Leute: Mir ist egal, was die Milliardäre machen, ich will selbst einer werden. Seit der Finanzkrise aber fürchten viele Amerikaner, dass es ihren Kindern schlechter gehen wird als ihnen selbst. Sie glauben nicht mehr an die wichtigste amerikanische Mythologie: den Aufstieg vom Tellerwäscher zum Millionär.
SPIEGEL: Was ist mit der Grundregel der Leistungsgesellschaft: Wenn ich nur hart genug arbeite, steige ich unweigerlich auf?
Reich:Die Leistungsgesellschaft ist nur noch ein Mythos. Viele Menschen arbeiten Vollzeit oder haben sogar zwei Jobs – und sind trotzdem arm. Und sie denken dann: Ich bin nicht gut genug. Während der CEO, der 20 Millionen Dollar macht, sich für ein Genie hält. Das ist doch Wahnsinn.
SPIEGEL: Gleichzeitig können viele Menschen gar nicht so viel arbeiten, wie sie wollen: Sie stecken in unterbezahlten Teilzeitjobs fest.
Reich:Auch dieses Problem ist neu. Inzwischen besteht ein Drittel des amerikanischen Arbeitsmarktes aus Teilzeitjobs, unfreiwillig Selbstständigen und schlecht bezahlten Dauerpraktikanten, die von Monat zu Monat leben. Das führt zu großer Unsicherheit. Und bald wird der halbe Arbeitsmarkt so aussehen.
(DER SPIEGEL 06.08.2016)
Und nun zur Impudenz des Monats Oktober 2016.
Den Titel bekommen die US-Millennials, die aus Desinteresse an Politik den Durchmarsch der GOPer und Teebeutler erst möglich gemacht haben.
Wie die britischen Altersgenossen beim Brexit sind die Amerikaner dabei sehenden Auges in die Katastrophe zu schlittern, weil sie zu doof und zu faul sind jetzt einmal eine richtige Entscheidung zu treffen.
Felix von der Laden, 22, Youtuber aus Reinbek bei Hamburg hat fast drei Millionen Follower. Das brachte das ZDF auf die Idee ihn einmal quer durch die USA zu jagen, um dort mit seinen Altersgenossen über die Präsidentschaftswahl zu sprechen.
Wenig ärgerlich ist die Erkenntnis, daß die gleich am Anfang besuchten „Farm Boys“ aus Kansas, drei Youtuber, Greg (25), Nathan (22), and Kendal (20) Peterson, die mit ihren Songs berühmt wurden und ansonsten damit beschäftigt sind Kuhscheiße zu schippen, vorhaben Donald Trump zu wählen, weil sie mit ihren landwirtschaftlichen Erträgen hadern.
Wirklich schlimm sind aber die eher linken jungen Amerikaner, die Felix von der Laden besucht.
Kalifornische Alternative beim Burning-Man-Festival, Junge Schwarze in den zerfallenden Randbezirken Detroits und eine Gruppe LGBTIs in Orlando beim „Pulse“: Alle sind angekotzt von Washington.
Aber wenn man den Angaben der jungen Schwulen und Lesben in Florida glaubt, wählen überhaupt nur 20% von ihnen.
Ja sicher ist noch nicht alles gut für LGBTIS, Schwarze und Ökos, für sozial Engagierte und Waffengegner in Amerika.
Aber so zu tun, als gäbe es gar keine Fortschritte ist vollkommen absurd.
Deutschland hängt mittlerweile bei den Homorechten deutlich hinterher.
Deutschland hängt mittlerweile bei den Homorechten deutlich hinterher.
Und Ihr Schwachköpfe riskiert Trump, der dann die Uhr zurückdreht und das Geld nur noch zu den Milliardären schaufelt, weil Ihr nicht recht Lust habt zu wählen und wie 2010 durch Faulheit die crazy Typen wie Cruz und Bachmann den Kongress übernehmen lassen habt?
So viel Dummheit muß eigentlich betraft werden.